Liebe Weinfreunde,

"Paaapaaa, was bedeutet das schwarze Hähnchen da auf dem Flaschenhals?" krähte ein vielleicht achtjähriges Mädchen und sah ihren Papa mit großen Kulleraugen an. Der erwiderte zunächst nur ihren Blick. Dann schluckte er. Die Sekunden verstrichen. "High Noon", würde man beim Western sagen. Der Vater, elegant im Anzug und zielsicher bei der Auswahl eines richtig guten Chianti Classicos, war sichtlich etwas ... hilflos. Na? Hätten Sie es gewusst?

Heute beschäftigen wir uns mit einem Wahrzeichen des italienischen Weins. Ein Symbol, das gefühlt jeder schon auf der Flasche gesehen hat. Das flüsternd mit den ältesten Weinbaufamilien in Verbindung gebracht wird und um das sich Sagen und Mythen ranken. Wir bringen heute ein bisschen Licht in dieses Dickicht und klären auf, was es mit diesem "Hähnchen" wirklich auf sich hat und warum er so enorm wichtig ist.

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Kaum ein anderer Wein Italiens ist so bekannt wie der Chianti. Und die Italiener machen es den Weingenießer (manchmal) einfach: das Wörtchen "Classico" kennzeichnet das "Filetstück" an Ländereien. Fragt man einen Italiener nach dem "Classico", dann bekommt er Tränen der Verzückung in die Augen. Denn Classico steht einfach für das Beste! Jedenfalls nach eigenem Verständnis der Italiener.

Der Grund dafür liegt, wie so oft, in der Geschichte. 1716 legte der Großherzog der Toskana, Cosimo III., per Gesetz die geographischen Grenzen der Ländereien fest, die nach seiner Einschätzung der höchsten Berufung der Weinkunst folgten. Mit anderen Worten: die den besten Wein machten. Es war die Geburtsstunde des Chianti in der Richtung einer ersten Herkunftsbezeichnung. Aber: im Umfeld dieses Gebiets begannen auch andere Winzer mit der Erzeugung eines "Chianti". Dem musste natürlich Einhalt geboten werden. Also definierte man das ursprüngliche Gebiet als Classico, "gestattete" aber anderen Winzern in den umliegenden Gebieten großzügig, ihre Weine unter bestimmten Qualitäts-Auflagen auch als Chianti bezeichnen zu dürfen. 

Der Gallo Nero als Symbol

Um es einmal klar zu formulieren: die Kennzeichnung Chianti Classico war nicht als Hilfestellung für Weingenießer in aller Welt gedacht, um diese Weine vom Chianti unterscheiden zu können. Nein, man wollte sich auf ein höheres Podest stellen und seine Weine als "besonders" hervorheben. Und passend dazu war der Schwarze Hahn in der Geschichte Italiens auch schon ein Symbol für einige militärische Gruppen.
Eine der wichtigsten Geschichten in diesem Zusammenhang sei hier kurz erzählt. Im Mittelalter bekriegten sich die beiden Stadtstaaten Florenz und Siena über Jahrzehnte. Es ging um nichts geringeres als die Vorherrschaft.
Eines Tages wollte man den Konflikt mit einem besonderen Wettstreit beiseite legen. Für eine endgültige Grenze sollten jeweils aus Siena und Florenz ein Reiter nach Sonnenaufgang mit dem ersten Hahnenkrähen losreiten. Die Grenze würde dort gesetzt werden, wo die beiden sich treffen würden.
Siena nahm einen weißen Hahn, pflegte und fütterte ihn gut, umsorgte ihn großzügig. Florenz wählte einen schwarzen Hahn, hielt ihn knapp mit dem Futter und quartierte ihn in einem kleinen Käfig ein.
Zum vereinbarten Zeitpunkt ließen beide Städte ihre Hähne frei. Der schwarze Hahn, hungrig und schlecht gelaunt und froh endlich frei zu sein, krähte direkt aus Leibeskräften - und zwar noch vor Sonnenaufgang. Das verschaffte dem Reiter aus Florenz einen zeitlichen Vorteil und daraus resultierend einen enormen Vorsprung. 
Der Reiter aus Siena war im Nachteil und kam nicht sehr weit, bevor er auf den Reiter aus Florenz traf. Die Grenze zwischen Forenz und Siena verlief deshalb durch Castellina in Chiani, unweit von Siena entfernt.

Der schwarze Hahn steht deshalb auch als Symbol für Kraft, Größe und Durchsetzungsvermögen, und er wurde auch von politisch-militärischen Institutionen als Symbol genutzt. So ein Symbol auf das Etikett oder den Flaschenhals einer speziellen Weinart zu kleben, bedeutete im übertragenen Sinn also nicht anderes, als ein Zeichen der Überlegenheit gegenüber einem unterlegenen Gegner.

Ist Chianti ohne "Classico" dann einfacher/schlechter?

Nein, auf keinen Fall. Es handelt sich aber um zwei verschiedene, wichtige Herkunfts-bezeichnungen. Chianti wird immer aus mindestens 85% Sangiovese-Trauben vinifiziert. Kombiniert werden können z.B. Canaiolo, Colorino, Aleatico oder Malvasia. Chianti außerhalb des Classico-Gebiets tragen oft die Kennung ihrer Region, wie der BIO-Chianti "I Domi" aus der Region Rufina (nicht zu verwechseln mit dem Haus Ruffino im Chianti Classico-Gebiet, dass sich lange Zeit einen Wettstreit mit dem Haus Antinori lieferte). Chianti Classico unterliegt aber in der Weinherstellung noch etwas strengeren Regeln z. B.  bezüglich Ertragmenge und Lagerzeit.
Was zeichnet einen Chianti aus?

Chianti ist immer (!) ein Rotwein. Und bis vor kurzem war er auch immer als trocken mit einem sehr niedrigen Restzuckergehalt zu vinifizieren. Bekannt wurde Chianti für seine Veilchen-Noten und den Aromen von roten Früchten, allem voran den Himbeeren. Oft als unkomplizierten, zarten und fruchtigen Wein geliebt gab es eine Zeit, in der bessere Qualitäten auch in bauchigen Bastflaschen abgefüllt wurden, den sogenannten "Fiasco"- Flaschen. Warum die so hießen? Wenn es bei sportlichen Ereignissen kein Gemüse oder Obst mehr gab, dass man bei schlechten Leistungen den Sportlern an den Kopf werfen konnte, musste die Weinflasche herhalten - was für ein "Fiasco"!

Bessere Chianti-Weine - also sowohl aus dem Classico-Gebiet als auch den umliegenden Randregionen - können bei strenger Traubenselektion und dem angemessenen Ausbau im Holzfass wahrhaft große Weine mit tiefer Eleganz und Noblesse hervorbringen. Auch das Lagerpotential dieser Weine kann enorm sein. Je teurer die Flasche, umso eher muß auch eine entsprechende Lüftungszeit (am besten im Dekanter) eingeplant werden. Aber auch bei günstigeren Chianti-Weinen ist Luft und Zeit ein nicht unwichtiger Punkt. Die Sangiovese-Traube ist edel und hat großes Potential, aber sie ist auch eine Diva. Ohne Lüftung kann sie mitunter kratzig und hart wirken. Mit entsprechender Lüftung lässt sich sich aber sanftmütig zügeln und entfaltet dafür auch ihr ganzes Aroma-Potential.

Weicher Chianti-Ausreißer

Seit kurzem hat man die Grenzen für die erlaubten Restzucker-Werte im Chianti etwas gelockert. Der "Benvenuto" Chianti kann damit seine Stärken voll ausspielen. Mit einem Säureanteil von 5,5g/l und 7,5g Restzucker schmeckt dieser Rotwein nicht zuletzt durch den Merlot-Anteil sehr weich, fruchtbetont, warm und rund. Herrlich abgerundete Gerbstoffe legen sich sehr angenehm an den Gaumen mit einem Aroma von dunkler Schokolade & Mokka.
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Herzliche Grüße,
Ihr Jacovin-Team

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